Moderne Autos halten heute durchaus zehn bis zwanzig Jahre oder noch länger. Für den Besitzer erhöht das die „Chance“, zumindest einmal mit Schäden an der Karosserie konfrontiert zu werden. Von „kräftigen“ Beulen (außerhalb von Smart Repair) über starken Rost bis zu tiefen Rissen reichen die Schadensbilder am geliebten Blech. Solche Karosserieschäden sind gleich doppelt ärgerlich, weil sich zu der aufwendigen Blechreparatur auch noch der Aufwand (und damit die Kosten) für das Lackieren gesellen. Außerdem sind Karosseriearbeiten keineswegs für die heimische Hobbygarage geeignet, wenn das Ergebnis dauerhaft, unsichtbar und widerstandsfähig sein soll.
Methoden bei den Karosseriearbeiten

Kleinere Schäden wie Kratzer und Beulen am bzw. im Blech lassen sich eventuell noch mittels einfachem Ausbeulen beseitigen. Wenn aber der Dellendoktor an seine Grenzen gerät, muss die Werkstatt zu „schwerem Gerät“ greifen. Zu den allgemeinen Werkzeugen und Hilfsmitteln, die bei Karosseriearbeiten zum Einsatz kommen, zählen vor allem die sogenannte Richtbank und die Miracle-Werkzeuge (verschiedene Druck- und Zughebel mit großflächigen Auflagen).
Schweißarbeiten an der Karosserie
Ist die Karosserie (bzw. einzelne Teile davon) stark beschädigt, muss zunächst die ursprüngliche Form und damit die volle Stabilität wiederhergestellt werden. Häufigstes Verfahren dafür ist das sogenannte Metallschutzgasschweißen. Mit dem dabei verwendeten Lichtbogen und der Elektrode lassen sich nahezu alle Metalle miteinander verbinden. Der „kleine Bruder“ dieses Schweißverfahrens ist das Metallschutzgaslöten. Dabei können mit weniger Hitze und geringerer Funkenbildung Feinbleche (weniger als ein Millimeter) miteinander verbunden werden.
Geht es nur darum, einzelne Teile der Karosserie wieder anzubringen (beispielsweise nach einem Austausch), kann das auch mit dem Widerstandspunktschweißen erfolgen. Bei dieser Art der Schweißarbeiten werden nur einzelne Schweißpunkte in gleichmäßigen Abständen an den Verbindungsstellen gesetzt, um die einzelnen Blechteile an ihrem Platz zu halten.
Auto professionell spachteln ist eine Kunst für sich

Wenn das Auto in die Fachwerkstatt muss, steht beinahe auch immer das Spachteln auf dem Plan. Im Vergleich zum Schweißen ist das Spachteln an der Karosserie eine eher „filigrane“ Reparaturmethode, die Sorgfalt, Erfahrung und Feingefühl erfordert. Nach dem Schleifen und einer gründlichen Reinigung der Schadstelle wird die Spachtelmasse aufgetragen und ggf. in Vertiefungen „eingedrückt“. Wichtige Kriterien sind dabei das Schleifen der Auslaufränder (zum umgebenden Lack), der richtige Korrosionsschutz (Epoxyprimer), die Schichtdicke der Spachtelmasse (maximal zwei Millimeter) und der Zusatz des richtigen Härters. Spachteln am Auto dient in erster Linie der Schaffung einer ebenen Oberfläche bei gleichzeitiger Versiegelung des Materials (Rost). In den meisten Fällen ist das Spachteln einzelner Teile der Karosserie auch die Vorbereitung für das Lackieren.
Das Auto professionell lackieren
Gut sortierte Fachwerkstätten und Karosseriebetriebe beherrschen natürlich auch diese Disziplin. Abgeplatzter oder ausgeblichener Lack (und natürlich Reparaturen) sind die häufigsten Gründe für eine neue Lackierung. Allerdings braucht es auch hier viel Fingerspitzengefühl (gleichmäßige Spritztechnik) und eine professionelle Ausrüstung (Spritzpistole, Mischmaschine, Farbmessgerät, Spritzkabine, Trocknungsraum etc.). Und natürlich wird der Experte in der Werkstatt (siehe unsere Auflistung) niemals ohne eine entsprechende Vorbereitung des Untergrunds lackieren.
Ein Kostenüberblick der Karosseriearbeiten
Alles in allem sind Karosseriearbeiten in der Regel arbeitsintensiv, langwierig und damit auch nicht ganz billig. Größter Posten auf der Rechnung sind die Werkstattkosten, weil hier neben den eigentlichen Karosseriearbeiten auch noch Montage- bzw. Demontagearbeiten zu Buche schlagen. Die Höhe der Materialkosten wird natürlich von der Art der Arbeit bestimmt (Spachtelmasse, Fahrzeuglack, Ersatzteile). Deswegen kann es durchaus sinnvoll sein, vor der Auftragserteilung zunächst mehrere Angebote einzuholen und das persönliche Gespräch mit der Werkstatt zu suchen. Auch Art der Werkstatt und die Region können die Kosten beeinflussen. Faire Betriebe können durchaus einschätzen, ob die geplanten Karosseriearbeiten (Schweißen, Löten, Spachteln, Lackieren, Ausbeulen) oder ein Austausch (Demontage, Montage, Neuteile) die bessere Alternative ist.